Begegnung mit dem Internationalen Rat der 13 indigenen Großmütter

2. bis 4. September 2011


Eine Bielfelder Frauengruppe lud Rita Long Visitor Holy Dance aus South Dakota und Maria Alice Campos-Freire aus Brasilien nach Bad Meinberg in Westfalen vom 2. – 4.9.2011 ein zu einer Tagung: Weisheit und Kraft für die nächsten 7 Generationen.

Unsere deutschen Großmütter Ursa Illgen, Ursula Gersdorf und Sirilya v. Gagern nahmen teil. Uns war es wichtig, in Kontakt mit den indigenen Großmüttern zu bleiben, durch die wir zur Gründung unseres Rates inspiriert worden sind, ihre Zeremonien zu teilen und ihre Lehren aufzunehmen. Ihre Art zu lehren hat viel damit zu tun, dass sie ihre persönliche Geschichte erzählen. Sie zeigen uns anschaulich, wie unser Machtwort: Wir erzählen unsere Geschichte gelebt werden und berühren kann. Ein wichtiger Teil ihrer Lehre ist, dass in der Einfachheit die Kraft liegt, dass wir das tun, was gerade anliegt und unser ganzes Leben ein Gebet ist.

Wie letztes Jahr war auch eine Friedenszeremonie an den Externsteinen ein wesentliches Anliegen dieses Treffens. Im Kreis von ca. 150 Frauen und einigen Männern war die Kraft des intensiven Gebetes als sehr wirksam und segensreich zu erfahren. Uns selbst ist es ein großes Anliegen, die ursprüngliche Kraft der Externsteine wieder zugänglich zu machen. Dieser Platz trägt viele Belastungen. So wurden z.B. im 8.Jh. die Menschen, denen dieser Platz heilig war, fast ausgerottet und gewaltsam christianisiert. Die Externsteine wurden im Laufe der heftigen Auseinandersetzungen stark beschädigt. Ein weiteres Beispiel ist die missbräuchliche Nutzung der Externstein durch die Nazis, die dort faschistische Feiern abhielten.

Großmütter aus dem Rat der 13 indigenen Großmütter hatten im vergangenen Jahr mit Gebeten und Zeremonien vieles dieser Belastungen bereinigen können – und diese Arbeit wurde dieses Jahr fortgesetzt. Im Kontakt mit den Steinpersönlichkeiten und den Hüterinnen des Kraftplatzes war für Großmutter Ursa und Großmutter Sirilya deutlich zu spüren, dass vor allem die Anbindung an die weibliche Kraft in einem Areal dieses großen Felsentempels heute gut möglich ist.

Da wir uns als Vertreterinnen der europäischen indigenen Kultur verstehen, waren wir sehr erfreut, dass die indigenen Großmütter interessiert daran waren, über unsere Tradition der Weisen Frauen etwas zu erfahren und wir hatten die Möglichkeit, uns beim Mittagessen mit ihnen auszutauschen

Eine große Freude war es für uns, Frauen vom Bärliner Rat der Großmütter kennen zu lernen und die Vernetzung mit ihnen auf den Weg zu setzen. Wir stellten die beiden deutschen Großmütterkreise den Tagungs-TeilnehmerInnen vor. Gemeinsam teilen wir die Vision, dass viele Großmütterkreise entstehen und ein gemeinsames Netz bilden.

Großmutter Sirilya v. Gagern, 29.09.2011