Grossmüttertage

7. September 17 JdF

Großmüttertage im September 2017

Es war nicht anders zu erwarten: die Göttin war uns wohl gesonnen und verwöhnte uns drei Tage lang mit einem blauen Himmel, wie es ihn nur im September gibt. Immer dann jedenfalls, wenn wir durch die Streuobstwiesen in Mössingens Umgebung streiften. Der Regen kam erst, wenn wir in Großmutter Arungas und Großmutter Kristins Mühle waren, um den Tisch beim Essen saßen, alle zehn im Wohnzimmer Uschas neuen Film anschauten, in der Sauna faulenzten oder nach einem schönen vollen Tag zufrieden in unseren Betten lagen, gewiegt von so viel Großmutterkraft und –wohlwollen unter dem Dach.Inder Freude auf den nächsten gemeinsamen Tag schliefen wir ihm selig entgegen.

     

Beim ausgiebigen Frühstück um den großen Küchentisch planten wir den neuen Tag.Wir erwanderten täglich einen Kraftort. Einmal den Filsenberg mit seinen inzwischen fast verblühten Orchideenwiesen, dem Meisenbühl, der wie ein sanft gerundeter Busen in der Landschaft ruht und am zweiten Tag die Belsener Kapelle, die mit ihren keltischen Ursprüngen Zeugnis ablegt von Glaubensinhalten und Ritualen, die unsere Ahnen genährt haben und von uns wieder belebt werden. Auf dem Filsenberg und auf der Olgahöhe ( auf dem Weg nach Belsen) brachten wir eine Fahne, bedruckt mit unseren Symbolen der Machtworte und einer Machtwortkarte gut sichtbar an einem Baum, bzw. einem Wegweiser an. Wir taten das mit einem kleinen Ritual: einem Lied, einem Tanz und dem Wunsch, dass dieses Machtwort sich über die Erde verbreiten und viele WanderInnen zum Lesen einladen möge. Diese kleinen Rituale entstanden spontan und – ich glaube, ich kann das für alle sagen – mit großer Freude. Und auch zur Freude einer syrischen Familie, die neben dem Baum beim Picknick saß.

Nein, diese wunder-vollen Tage waren keine „Arbeits“tage, wir wälzten keine schweren Themen. Und trotzdem: wir webten einen starken Faden von einer zur anderen, von uns zu den Krisenorten der Welt und den Themen, die uns umtreiben. Wir spürten eine große Verbundenheit und Freude – so stärkten wir das Netz des Friedens.

Großmutter Kristin