Wir gehen aufrecht

11. April 21 JdF

„In Klarheit will ich sein,
in Klarheit will ich gehn,
zu meinem Denken, Fühlen,
zu meinen Träumen stehn."
Arunga Heiden

Klar und aufrecht sich durch diese Zeit zu bewegen,
ist eine Not-Wendigkeit, die uns herausfordert.


Wir nehmen wahr: Menschlichkeit kommt zu kurz; Leiblichkeit, Fürsorge und
kindliche Freiheit werden ausgebremst; Alte sterben allein, Kranke leiden allein;
Familien werden voneinander getrennt; Spaltung wird befördert, Gräben ziehen
sich durch alle Kreise; Vertrauen geht verloren.
Es geht sogar so weit: Jeder Mensch wird zur Bedrohung für die anderen erklärt.
Dies erleben wir seit mehr als einem Jahr.
Welch ein Irrsinn!

Wir, der Rat der Großmütter, sind über diese Entwicklung zutiefst besorgt,
fassungslos und entsetzt.
Wir halten unsere Augen offen und setzen der Verwirrung Klarheit entgegen.
In vielem, was uns tagtäglich begegnet, erkennen wir die Verdrängung des Todes.
Für uns gehört zu einem guten Leben auch ein gutes, begleitetes Sterben.
Tod darf sein.

Unser Leben vollzieht sich in Zyklen von Werden und Vergehen, von Sterben
und Wiedergeburt. Nach jedem Winter kommt ein Frühling, Sommerfülle,
Reife und Hingabe.
Wir sind Teil der Natur, so wie Bakterien und Viren Teile der Natur sind.
In der jetzigen Zeit zeigt sich, dass das schon lange vergessen wurde.
Wir setzen der Verdrängung Klarheit entgegen:
Verordnungen, die nicht dem Lebenszyklus dienen, können wir nicht akzeptieren.
Zu dieser Haltung ermutigen die MACHTWORTE, die uns in dieser Zeit zu
Kraftworten geworden sind.

Lasst uns zusammen aufrecht den Weg des Herzens gehen;
mutig, aufgerichtet – aufrichtig.

Erinnert euch: Jeder einzelne Traum bewegt viel.
Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

Der Rat der Großmütter
11.04.2021