03. Juni 14 JdF
Aufzeichnungen zum ersten öffentliche Ritual der Grossmütter

Das Wetter ist hera-lich, Sonne und ein kräftiger Wind, der uns den Lärm von der Strasse wegbläst.

„WIR WEBEN DAS NETZ“
Ritual vor der Urmutter-Höhle„Hohle Fels“


Die Grossmütter haben den Ritualplatzes vorbereitet.
Die Mitte: mit Seilen legen wir unser Netzsymbol.
Maismehl als Untergrund, Blütenblätter.
Die Himmelsrichtungen werden mit vier Steinen markiert.
dazwischen im Rund je viermal die Symbole der Elemente.
Für das Wasser: 4 Schälchen, Muscheln,
das Feuer: 4 rote Kerzen,
die Luft: 4 Eulenfedern,
die Erde: 4 Kristalle,
Zentrum: Keramik- Grossmutterkreis mit Kerze.



Einlass durch 4 Tore: Zwei Grossmütter bilden je ein Tor, eine Grossmutter bietet die Bänder an, die andere räuchert, bzw. hält die Räucherschale, die Ankommenden gehen durch den Rauch und dann in die Kreisform. Die anderen Grossmütter führen in den Kreis.

Befräundete Musikerinnen trommeln und rasseln während des Ankommens und beschreiten dabei den Außenkreis. Singen: „UMAHE“mit Trommelklängen in der Mitte.

Auf den Trommelruf versammeln sich die Großmütter in der Mitte mit Blick zur Mitte.
Nachdem diese Trommeln schweigen, tritt Stille ein.
Der Kreis wird geschlossen. Zwei Helferinnen rasseln außen um den Kreis.

Von der Mitte heraus wird mit erhobener Hand der Kreis geschlossen:
„Wir sind im Kreis und wer im Kreis ist, kann die Welt verändern.“

Wir singen das Grossmutterkraftlied einmal zur Mitte hin.
Beim nochmaligen Singen wenden wir uns den Menschen in den Kreisen zu.

„Grossmutterkraft vieles erschafft
Grossmutterkraft vieles erschafft
verwurzelt wie ein Baum
mit Weitsicht wie ein Vogel
durchschreiten wir Zeit und Raum
verweben wir unseren Traum“


Mit der Begrüßung wendet Annetraut sich in alle vier Himmelsrichtungen
„Wir Großmütter begrüßen euch! Gemeinsam werden wir die Kräfte von uns allen vernetzen und damit alles Leben stärken.“



Um die Energie des Kreises innen und aussen zu halten und uns zu verbinden, verteilen sich nach dem Grossmutterlied die Grossmütter in die zwei Kreise. Die Grossmütter, die die Elementekräfte benennen, bleiben in der Mitte die in den Kreisen verteilten Großmütter wiederholen als Echo!

(Erde):
„Erde, aus dir kommen wir“
„Erde, zu dir gehen wir“
„Erde, du nährst uns“
„Erde, wir berühren dich“;
Alle stampfen mit den Füßen auf die Erde

(Wasser)
„Wasser, du belebst uns“;
„Wasser, du reinigst uns“
„Wasser, du heilst uns“
„Wasser, mit dir fließen wir“
Es werden Zweige in die Wasserschale getaucht und Wasser versprüht.

(Feuer)
„Feuer, du brennst in uns als Liebeskraft
„Feuer, du bist Begeisterung“
„Feuer, du wärmst uns“
„Feuer, du verwandelst uns“
Es wird eine Fackel
entzündet, das Echo wird begleitet von der bekannten klatschenden Handbewegung fürs Feuer.

(Luft)
„Luft, wir atmen dich“
„Luft, du verbindest uns“
„Luft, mit dir fliegen wir“
„Luft, alles klingt mit dir“
Es werden Federn in die Luft geworfen, das Echo wird unterstützt mit dem Ruf UMAHE.

(Urmutter)
„Urmutter vom Hohlen Fels, du bist hier zu Hause seit 40000 Jahren.
Große Mutter, in der Urmutter dieses Ortes hast du dich uns gezeigt.
Wir rufen deine Schöpfungskraft!“

(Ahnen)
„Ahnen, wir rufen euch zu unserem Großmütterritual.
Seit Urzeiten habt ihr an diesem Platz gewirkt.
Wir nehmen euren Faden auf und spinnen ihn in die Zukunft.
Stärkt uns hier im Kreis!“

(Lied)
„Erde bin ich,
Wasser, Wasser bin ich,
Feuer,Feuer bin ich,
Luft bin ich,
Geist bin ich.“
Die in der Mitte befindlichen Grossmütter zeigen die Gestik.


Das Machtwort der Grossmütter „Wir weben das Netz“

„Wir sind vernetzt durch sichtbare und unsichtbare Fäden.
Wir weben das Netz der Gemeinschaft.
Niemand fällt durch die Maschen.“

(Lied)
Wir weben ein Netz aus Klang, wir weben mit Herzensgesang.

Nun knüpfen die Großmütter mit den Bändern das Netz.
„Durch den Tanz haben wir unsere Energie in uns verwoben.
Jetzt werden wir sie sichtbar in das Netz knüpfen.
Nehmt eure Bänder und erschafft ein Netz, in dem ihr euch mit euren Nachbarinnen und Nachbarn zur Seite, nach vorne oder nach hinten verknüpft.
Benennt die Kraft, die ihr einbindet in unser gemeinsames Netz!“
Knüpfe am Netz des Lebens mit all deiner Kreativität!“


Während des Knüpfens wird getrommelt.
Hebt nun das Netz in die Höhe – alle Energie, die wir eingebunden haben, steigt auf und verteilt sich über den Erdball. Und dann legt das Netz auf die Erde. So sind wir mit allem verbunden - mit Himmel und Erde.
UMAHE



Die Grossmütter stehen nun wieder um die Kreismitte mit dem Blick nach innen.

„Ahnen, wir danken euch für eure Kraft und verabschieden euch aus unserem Kreis.
Große Mutter, Urmutter, Schöpferin von allem, was ist, danke, dass du in uns lebendig bist. Segne unseren Weg!

Wir danken den Elementen:
Erde bin ich...“


Mit der Segenshaltung der Göttin, (die äusseren Handkanten unserer erhobenen Hände s und links neben uns), wenden sich die Grossmütter den Menschen zu mit dem Abschiedswort:

„Du bist ein Teil des Netzes“
„Gesegnet sei dein Weg!"

„Der Kreis ist offen, aber ungebrochen,
fröhlich kommen, fröhlich gehen, fröhlich wiedersehen“


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Spontan beginnen die Menschen zu tanzen, umarmen sich und singen noch lange weiter.

Das Weben des Netzes setzt sich über die weite Wiese fort, überall bilden sich Kreise, Gruppen und Grüppchen. Liebevolle Begegnungen finden statt. Lachen und Singen erfüllt die Luft. Die Atmosphäre ist heiter, fräudig, voller Leben und Liebe und Klang.

Am Abend dürfen wir noch das wunderbare KlangKonzert von Gayacomba in der Höhle erleben.

Aufgezeichnet von KaraMa Beran