25. Mai 14 JdF
Erstes öffentliche Ritual der Grossmütter vor der Höhle „Hohle Fels“

Öffentliches Ritual vom Rat der Großmütter

Der Rat der Großmütter besteht aus Vertreterinnen kraftvoller Kreise, die sich miteinander vernetzt haben, um den roten Faden auf dem Weg in eine Zivilisation wieder aufzunehmen, in der Politik und Spiritualität zusammengehören.

„Wir feiern an dem Ort, an dem die älteste menschliche Figur der Welt, die „Urmutter“ gefunden wurde. Im Kreis um eine Mitte verbinden wir uns mit unseren Ahnen, unseren uralten Wurzeln, um neue Wege zu beschreiten. Wir bündeln die Energien für ein achtsames geschwisterliches Sein auf Mutter Erde. Im Sinne eines unserer 13 Machtworte weben wir miteinander am Netz des Lebens:


Wir weben das Netz

Verbunden durch sichtbare und unsichtbare Fäden leben und wirken wir vielfach vernetzt.

Wir weben mit am Netz der Solidarität von Mensch zu Mensch.

Niemand fällt durch die Maschen.

Knüpfe am Netz des Lebens mit all deiner Kreativität!“


So stand es in der Einladung und diese Worte schienen eine Sehnsucht angesprochen zu haben: Etwa 300 Menschen - Frauen, Kinder, Männer, Junge, Alte aus der Nähe und von weit her kamen auf die Wiese vor dem Hohlen Fels bei Schelklingen, der Höhle, in der die Urmutter gefunden wurde..

In drei Kreisen standen wir um eine Mitte, in der die Elemente präsent waren und von den Großmüttern zum Ritual angerufen wurden, von der heraus das Machtwort ausgerufen und zum Singen, Trommeln, Tanzen eingeladen wurde. Eine milde, freundliche Sonne strahlte vom blauen Himmel und ein frischer Wind trug Worte und Gesang in die Welt. Die Stimmung war einzigartig und niemand konnte (oder wollte) sich dem starken Gefühl entziehen, in’s Netz eingewoben zu sein. So war das Knüpfen eines wirklichen Netzes aus bunten Bändern, die alle beim Eingang zum Ritualplatz bekommen hatten, ein Höhepunkt des Rituals. Begleitet wurde dieses Tun mit Arunga Heidens Lied „Wir weben ein Netz aus Klang...“ und dem dazu gehörigen Tanz, bei dem die Vernetzung so richtig augenscheinlich wird, denn durch die besondere Choreografie ist man immer wieder mit vier Menschen gleichzeitig verbunden, dann wieder „nur“ mit den Nachbarn. In diesem Wechsel wird die Notwendigkeit des Rückzugs und das Sich-Einlassen auf mehrere wunderbar ausgedrückt und dieses Bild der fröhlichen, singenden, tanzend vernetzten Menschen war sehr anrührend.


So war die Meinung mancher Gäste, dass „das alles viel zu kurz“ war, als wir – wieder tanzend – mit dem Lied „Der Kreis, der ist nun offen...“ diesen auflösten.

Und dann geschah das Wunder: Es löste sich nichts auf, die Menschen tanzten und sangen weiter auf der Wiese; und die, die nicht mittanzten, lagen im Gras, auf Decken, spielten Ball mit den Kindern und waren DABEI. Es wurde getanzt bis zum Beginn des Konzertes im Hohlen Fels, in dem Arunga Heiden, Gabriele Hüller und Sonja Bauer weiter am Klangnetz webten. Man hatte den Eindruck, das Netz, dasdurch die Gr0ßmütter im Ritual initiiert wurde, war einfach tatsächlich gewebt und unauflösbar für einen kostbaren, sonnigen Nachmittag, einen unvergesslichen Abend in der Höhle und vielleicht ja auch für länger - ?

Und das konkret gewebte Netz, das bis zum Abend auf der Wiese lag, wurde im Rat der Großmütter am nächsten Tag dem Feuer übergeben mit dem Wunsch, dass sich mit dem Rauch ein Netz des Friedens und der Geschwisterlichkeit über die Welt legen möge.

Kristin Baege