Interview mit Elisabeth Hussendörfer

12. April 2022 JdF

 ...wenn Grossmütter kraftvoll ihre Stimme erheben...

Ein Interview 2021

Elisabeth Hussendörfer: Ein aktiv gewordener Kreis aus dem deutschsprachigen Raum, der „Rat der Großmütter"* geht davon aus, dass es gerade die Rückbesinnung auf altes Wissen ist, das uns einen Weg in eine bewusstere Zukunft weisen kann.

Ingrid Mettert, Sie sind vierfache Großmutter. Und sie gehören einem Kreis an, der sich Rat der Großmütter nennt. Erzählen Sie mal: Was hat es damit auf sich?

Zunächst: Frau muss keine Kinder oder Enkel haben, um Teil der Bewegung zu sein. Alles begann vor gut zehn Jahren. Ich bekam einen Anruf: Willst du bei uns mitmachen? Eine Gruppe von spirituell arbeitenden Frauen in Süddeutschland - Seminarleiterinnen, Lehrerinnen, Heilerinnen – war schon länger lose vernetzt. Frauenrituale, Frauenwissen und Friedenscamps waren für viele seit Jahren Thema. Aber etwas in uns wollte konkret weitergehen. Als der Anruf kam, war das wie eine Bestätigung. Tatsächlich hatte ich genau auf so etwas gewartet.

Auf der Homepage des Rats der Großmütter ist von einem „heiligen Zorn" die Rede. Wieso waren oder sind Sie zornig?

Die, die ihre Frauenkraft für eine Zukunft einsetzt, in der die Liebe zum Leben, zur Erde und zu all ihren Geschöpfen wieder an erster Stelle steht, kommt an einen Punkt, wo klar wird: Stiller Protest ist zu wenig. Der Unmut, den Sie ansprechen, bezieht sich auf die rasante Ausbreitung von lebensverachtendem und lebenszerstörendem Verhalten großer Teile der Menschheit. Der globale Wahn, in dem wir leben, nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Ebenso die Arroganz der Macht. Wie kann es beispielsweise sein, dass gerade alte Menschen mit ihrem Schatz an Lebenserfahrung so wenig gehört werden? Und was sagt die gängige Vorstellung, die wir von Omas haben, über eine Gesellschaft?

Du bist eingeladen zum Rat der Großmütter hieß es, als Sie besagten Anruf bekamen. Wie ging es weiter?

Wir trafen uns im Frauenheilehaus, das ist ein Seminarhaus bei Blaubeuren, in dem schon seit Jahren rituell gearbeitet wird. Die Bewahrung des Erbes kollektiver Heilmethoden und die Überzeugung, dass Frieden mit uns selbst, mit unserer Erde und den Elementen der Anfang für den größeren Frieden in der Welt ist, sind wichtige Schwerpunkte und frau kann hier zum Beispiel eine Ausbildung zur Ritual- oder Kräuterfrau machen. Wir waren 2016 bei unserem Treffen und saßen wie immer bei jeder unserer Begegnungen im Kreis. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir so die besten Arbeitsergebnisse geschenkt bekommen. Der Kreis ist ein magischer Raum. Er verbindet, konzentriert, hält zusammen und ist gleichzeitig geöffnet ins Universum. In der Mitte sind die vier Elemente dargestellt sowie Symbole, die jede von uns hineingibt. Im Kreis begrüßen wir die Kräfte, lassen wir uns rufen, stellen uns zur Verfügung, sind offen. Wir sind Empfangende und Gebende zugleich. In einer Gesellschaft, in der Vielen diese Balance fremd geworden ist, könnte ich jetzt sagen. Denn worum geht es den meisten Menschen? Darum, zu funktionieren ohne viel zu hinterfragen.

Kritiker würden jetzt vielleicht sagen: Zusammensitzen und von einer besseren Welt träumen, das reicht aber nicht.

Unsere Treffen – seit über zehn Jahren kommen wir zweimal im Jahr für mehrere Tage zusammen - sind sehr intensiv und verlaufen strukturiert. Basis unserer Arbeit sind die Methoden, die im Grundlagenwerk „Die Botschaft der weisen Alten" genannt werden. Das Buch ist in der Deutschen Übersetzung 2007 erschienen: Dreizehn indigene Großmütter aus Nord-, Mittel- und Südamerika, aus Afrika und Asien äußern auf einer Konferenz ihre Empörung und Besorgnis über den Zustand der Welt und tun ihre Vision, ein neues, globales Frauenbündnis zu gründen, kund. Die Bewegung hat 2004 in den USA begonnen und einen richtiggehenden Hype ausgelöst.

Sogar einen Film soll es gegeben haben?

Richtig, „For the next 7 Generations"**, er kam 2011 bei uns ins Kino. Der Film lieferte Einblicke in das Wirken der indigenen Großmütter, zeigt sie in aller Welt beim Trommeln, Räuchern und Ausrufen der Elemente. Doch Halt, Moment, das stimmt so nicht, wenn ich sage: in aller Welt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir mit unserer Gruppe zusammensaßen und tief bewegt die Bilder der Inuits, der Native Americans und der Aborigines sahen. Und wie wir, als der Abspann kam, dann alle diese eine Frage hatten: Warum fehlen die weisen Frauen Europas im Film?

Was ist die Antwort?

Fakt ist: In Alt- Europa hat es genauso Schamaninnen gegeben und uralte Heiler-Traditionen. Denken wir an das Wirken der Kräuterfrauen oder an das der Hebammen. Denken wir an die uralten Funde früher vorpatriarchaler Gesellschaften oder an eine Märchenfigur wie Frau Holle, die sich in der Anderswelt auskennt. Es ist schon merkwürdig: Wir brauchen gar nicht weit zu gehen, können bei unseren eigenen Wurzeln fündig werden. Aber der Reiz des Fremden wiegt stark und aus einer tiefen Sehnsucht heraus springen die Leute dann auf einen Trend auf. Aber ob die Sehnsucht so wirklich gestillt werden kann? Ich bezweifle das.

Was entgeht uns, wenn wir Exotisches bewundern und Eigenes übersehen?

Die eigenen Wurzeln reichen in unser Bewusstsein, in Geist, Herz und Seele. Sicher: Auch wenn wir andere Kräfte und Kulturen wahrnehmen, gibt uns das etwas. Wir können Bücher lesen oder auf Reisen gehen und eine Menge dabei lernen. Aber die Tiefe unseres Erlebens wird nicht an das heranreichen, was geschieht, wenn wir direkter- auch nach innen- schauen. Ich kann ergriffen sein, wenn ich mir rituelle Gegenstände in einem Museum anschaue. Aber die Heilung, die dabei möglicherweise geschieht, ist vergleichsweise oberflächlich, ein bisschen wie ein Pflaster oder ein Schluck Medizin vielleicht. Schauen Sie, wir kennen das aus der Homöopathie: Je feiner ein Heilmittel ist, desto tiefer kann seine Wirkung gehen.

Es braucht nicht das große Wow, um in Kontakt mit unserem tiefsten Inneren zu kommen, meinen Sie?

Ich kann in eine Höhle gehen oder auch in einen Wald oder ich kann mich auf einen Felsen stellen, um mich tiefer zu verbinden. Mit dem, was ich bin. Durch das Hier und Heute und auch durch das, was gewesen ist - durch das Wirken meiner alteuropäischen Ahninnen, wenn Sie so wollen.

Apropos: Wieso eigentlich Ahninnen? Wieso nicht Ahnen?

Wir sind davon überzeugt, dass Frauen durch ihre Nähe zu den natürlichen Prozessen besonders um die Verantwortung für das Leben und das der folgenden Generationen wissen. Oder sagen wir vielleicht lieber: Wissen können, denn natürlich gibt es auch unter Frauen Machtansprüche, Profitgier und Entfremdung. Manchmal muss man ganz schön graben, um unter die Oberfläche zu gelangen, um dahin vorzudringen, wo das Leben sich den wahren Bedürfnissen entsprechend entfalten darf. Wo Übergänge in neue Lebensphasen frei und kraftvoll gelebt werden, der Übergang zur Menopause etwa.

Werden solche Übergänge in der modernen Welt zu wenig gelebt?

Leider, ja. Schauen Sie: Wenn ich über 50 bin und tief drinnen verzweifelt, weil ich nie gelernt habe, wie ich mich von dem kleinen Mädchen verabschieden konnte, das ich mal war, das ich so gern sein wollte vielleicht- tue ich mich schwer damit, zu jener kosmischen Weisheit vorzudringen, von der so viele alte Mythen erzählen. Und die wohl damit zu tun hat, dass Frauen durch Vorgänge wie Geburt und Stillen, aber auch bereits durch rhythmische Prozesse wie die Menstruation oder das Erleben der Menopause als langjährigen Prozess stetig an ihr Natur-Sein erinnert werden. Nochmal: Es gibt definitiv Frauen, die mehr in der Welt der Zahlen zu Hause sind als in der Welt der Bäume, Tiere und Pflanzen...und in der unsichtbaren Welt. Und dennoch bin ich überzeugt: Eine letzte, zumindest unterschwellige Verbindung, die reißt nie ab. Gerade im Alter, wenn die Lebenserfahrung auf einen nahenden Tod trifft, scheint mir das weibliche Prinzip Gehör verschaffen zu wollen. Dass Frauen ausgerechnet in dieser Lebensphase zu alten und ahnungslosen Omas degradiert werden, ist würdelos.

Und die dreizehn weisen indigenen Alten, von denen Sie gerade sprachen, sind genau dagegen aufgestanden?

Richtig. Für mich ist die Welle, die das Ganze ausgelöst hat, übrigens kein Zufall. Die Zeit war reif, überreif. Nicht nur in den USA, in Südamerika oder Asien wohlgemerkt. Ich sage mal so: Da kam etwas über den Ozean, was hier in Europa auf fruchtbaren Boden stieß. Wir sind erinnert worden, vielleicht könnte man es so ausdrücken. Denn auch, wenn unser Leben sich seit geraumer Zeit in Kleinfamilien abspielt und Großmütter als wichtiges Korrektiv der Gemeinschaft zunehmend isoliert leben: Das Wissen und die Kraft des Alters sind nicht weg. Ganz im Gegenteil. Ein spektakulärer archäologischer Fund ein Jahr nach unserem ersten Zusammentreffen, war eine unglaubliche Bestätigung. Auch hier wieder: Dass die 40.000 Jahre alte Urmutter sich ausgerechnet jetzt gezeigt hat, war und ist für uns alles andere als ein Zufall!

Das klingt ja spannend. Erzählen Sie!

Ganz in der Nähe unseres Treffpunktes, des Frauenheilehauses, gibt es eine Höhle, die Jahr für Jahr von vielen tausend Touristen begangen wird: Der hohle Fels von Schelklingen. Archäologen haben hier in tiefen Schichten gegraben und eine etwa zehn Zentimeter hohe Skulptur aus Mammutelfenbein zu Tage gebracht: Die älteste je bisher gefundene Göttinnen-Figur: 35 bis 40Tausend Jahre alt. Deutlich älter als die Venus von Willendorf, die 25.000 Jahre alt sein soll. Dass die europäische Kultur so alt ist, hat die Wissenschaft verblüfft. Uns vom Rat der Großmütter hat nicht nur verblüfft, sondern entsetzt, wie in den Medien über den Fund der Urmutter berichtet wurde. Vom Pin-up der Steinzeit war zu lesen. Das ist so grässlich, dass man es eigentlich nicht wiederholen möchte. Andererseits verdeutlicht es unsere Kritik am patriarchalen Umgang mit der weiblichen Kraft. Die Urmutter ist ein Symbol für das Leben. Sie besteht aus Bauch, Brust, Vulva. Dass der Kopf fehlt, erklärt sich möglicherweise damit, dass die Skulptur wohl als Kette um den Hals getragen wurde. Die Urmutter und der Kopf der Trägerin werden eins.

Die Urmutter kam nach Blaubeuren ins Museum, richtig?

Ja, das Stadtmuseum wurde sogar eigens für sie umgebaut. Seitdem pilgern die Leute hin, lassen sich berühren. Aber so richtig nah kommt man der Urmutter im Museum natürlich nicht, sie ist ja durch Panzerglas gesichert. Für uns Großmütter zählt vor allem, dass wir uns am Fundort mit der Urmutter verbunden haben.

Ihre Gruppe ist in die Höhle gegangen, um dort ein Ritual abzuhalten?

So war es. Eine von uns kennt seit Jahren den Schlüsselverwalter der Höhle, er hat für uns aufgesperrt. Der hohle Fels von Schelklingen ist beeindruckend: Eine Höhle, so groß wie drei Häuser, zahlreiche Gänge, Kathedralen, heilige Plätze. Wie haben das Licht gelöscht, wir waren ganz für uns. Das Erlebte ist schwer in Worte zu fassen. In aller Kürze: wir haben uns geöffnet, haben gesungen, unsere Kräfte gebündelt, die Großmütterenergie dort rituell verankert sozusagen. Mit dieser Kraft verbinden wir uns seitdem bei jedem Treffen. Und auch bei den öffentlichen Heilungsritualen, die wir anbieten.

Sie wirken nicht nur in Ihrem Kreis, sondern auch nach außen?

Genau, zu unseren heilsame Ritualen zu den Machtworten kommen hunderte Menschen. Es ist offensichtlich: Da gibt es etwas, was ins allgemeine Bewusstsein vordringen will. Etwas, das nach unserem großmütterlichen Beitrag ruft. Wohin will ich mit meiner Kraft? Und wohin vielleicht auch mit meiner Ohnmacht? Ab 50 werden diese Fragen lauter. Und sie sind mehr als nur ein individuelles Problem für die einzelne Frau, so unsere Überzeugung. Zum Beispiel, wenn ich in der Menopause bin: Ich kann dann zum Arzt gehen und mir Hormone verschreiben lassen. Ich kann mit einem Psychologen über das Loslassen meiner erwachsen gewordenen Kinder sprechen oder mit einem Coach über meine Jobthemen. Beim Ritual gehen wir tiefer. Wir erleben uns als eingebettet in ein größeres Erfahrungswissen, in das größere Lebensnetz. In dem Maß, in dem ich mich geheilt fühle, kann ich eine heilsame Wirkung entfalten. Ich kann in Resonanz mit der Erde und dem Kosmos kommen.

Sie haben eben von den dreizehn indigenen Clanmüttern gesprochen. Ihr Rat hat dreizehn Machtworte* formuliert. "Wir gehen aufrecht! Wir hüten die Zukunft! Wir wägen die Wahrheit!" Machtwort - allein der Begriff ist ein Ausrufezeichen.

Eben, wir wollen unsere kritischen Stimmen erheben! Nachdem wir zwei Jahre lang an der Ausarbeitung der Machtworte gearbeitet hatten, sind wir 2010 mit ihnen an die Öffentlichkeit gegangen. An einem geschichtsträchtigen Ort, dem Hambacher Schloss. Vor tausenden von Menschen haben wir die Worte ins Mikrofon gerufen. Ein bedeutender Moment der neuen Frauenkraft!

Ein Begriff, der auf ihrer Homepage steht, ist Nachhaltigkeit. Wird die Welt durch das Wirken der Großmütter zu einem besseren Ort?

(Lacht). Zumindest glauben wir, dass unsere Arbeit dabei hilft, die Naturgesetze zu respektieren, die ja bekanntlich immer und überall wirken. Unser Herzensanliegen ist die Liebe zu allem Lebendigen. Wir rufen jede Frau und jeden Mann auf: "Prüfe jedes Vorhaben, jede Entscheidung, ob sie in der Gegenwart und in der Zukunft unserer Erde und all ihren Geschöpfen und deren Lebensgrundlagen schadet oder dient. Übernimm Verantwortung." Große Worte, ich weiß. Aber wer einmal verstanden hat, dass wir mit allem verbunden sind und Teil von allem sind, wird erleben, dass es keine Alternative zur stetigen Selbstreflexion gibt. Ich möchte nicht behaupten, dass mein ökologischer Fußabdruck vorbildlich klein ist. Aber ich meine, dass mir die Arbeit in der Gruppe dabei hilft, die künstliche Konsumwelt, die uns als angeblich sinnbringend präsentiert wird, zumindest zu hinterfragen. Es ist ein weiter Weg, den wir zu gehen haben, zweifelsohne. Immerhin: Wir sind unterwegs...

... als Teil einer Bewegung, die größer werden will?

...die ja schon groß ist!! Wir selbst sind ein geschlossener Kreis, das war von Anfang an klar. Wir gehen gemeinsam durch tiefe Entwicklungsprozesse, jeder Neuzugang wäre da nicht förderlich, immer müsste frau ein Stück weit von vorne anfangen. Wir wollen damit leben, dass der Kreis über die Jahre kleiner geworden ist. Wie das bei Großmüttern eben ist: Die eine wird krank, der anderen schwinden die Kräfte, eine von ist bereits verstorben. Inzwischen sind wir zwölf. Aber unser Wirken fühlt sich nicht so an, als würden wir weniger werden, im Gegenteil. Es ist uns ein Anliegen, unser Erfahrungswissen nach außen zu tragen. Wir wollen Hebammen-dienste leisten!

Das heißt, Sie beraten Großmütter, die selbst aktiv werden wollen?

Das Bedürfnis nach Austausch ist riesig. Wir fragen: "Wie viele seid ihr schon? Was genau schwebt euch vor?" Es macht Freude, interessierte Anruferinnen dazu zu ermutigen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Darüber hinaus wirkt jede von uns in ihrem eigenen Bereich – ich selbst im örtlichen Frauenzentrum etwa, andere in ihren Seminaren. So verbreiten wir unsere Idee weit über den Süden Deutschlands und beobachten neugierig, was ansonsten bundes- und weltweit geschieht. Schon länger gibt es einen Rat der Großmütter von den Externsteinen, welche auch die 13 Grandmothers damals nach Deutschland eingeladen hatten. In Berlin gibt es zwischenzeitlich einen Rat der Großmütter, mit dem Norddeutschen Rat der Großmütter sind einige von uns in Kontakt und auch mit den indigenen Großmüttern. Es ist schön zu sehen, wie der Auftrag, die urmütterliche Frauenkraft in die Welt zu bringen, mehr und mehr angenommen wird. Für eine lebenswerte Zukunft von Menschen und Erde.

Viele Menschen nehmen gerade eine große Vertrauenskrise war. Nichts ist mehr verlässlich, alles verändert sich, auch die Natur scheint immer unberechenbarer. Können Heilungsrederituale und Resonanz mit Erde und Kosmos dennoch oder vielleicht sogar erst recht dabei helfen, wieder mehr Vertrauen zu spüren?... kommt das Vertrauen langsam oder mit einem Schlag? Wie fühlt es sich an?

Für unser Ritual ist noch wichtig (das ist mir jetzt während meines Spaziergangs eingefallen) dass wir im Kreis zuerst unsere Trauer, Wut, Enttäuschung, Verwirrung, Klage mit unseren Stimmen ausdrücken - diesen Gefühlen eine Stimme geben- das ist wichtig--erst wenn sich dieser Klage-Gesang langsam wandelt, die Klage sich auflöst in Harmonien- ist es gut... das ist der Weg der Heilung. Durch diesen Prozess gehen wir gemeinsam. So ist es ein kraftvolles Heilungsritual.

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Dieses Interview wurde von zwei Zeitschriften dann doch nicht gedruckt...hier ist es auf unserer website.

*www.ratdergrossmuetter.org
Die Gruppe hat ihre Stimme erhoben und dreizehn Machtworte formuliert, die öffentlich ausgerufen wurden. Allesamt Bestandsaufnahmen verknüpft mit konkreten Impulsen fürs eigene Handeln.

Zum Beispiel:

Wir sind verbunden.
Wir Menschen sind nur eine von vielen Lebensformen der Erde. Du bist verbunden mit Allem und Teil von Allem. Alles, was du tust, hat eine Wirkung auf das Ganze.
Lerne und respektiere die Naturgesetze! Sie wirken immer und überall!

Wir gehen aufrecht
Gier und Egoismus verbreiten Lügen über die Folgen der Ausbeutung der Erde und all ihre Geschöpfe. Dies führt zur Ausbreitung lebensfeindlicher Werte.
Gehe aufrecht und mutig den Weg der Wahrheit deines Herzens. Tritt vor, zeige dich, sei eigenmächtig. Trenne ab, was lebensfeindlich ist!

Wir hüten die Weisheit
Du trägst das Wissen und die Weisheit deiner AhnInnen und der Welt in dir.
Erinnere dich! Ehre und achte deine Wurzeln! Entwickle dich selbst zum Wohle aller!

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Alle Machtworte: http://www.ratdergrossmuetter.org/site/dasmachtwort.html

Die Urmutter vom Hohlen Fels kann man im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren sehen:
www.urmu.de

**For the next 7 Generations:
Im Jahre 2004 trafen sich 13 Großmütter aus verschiedenen Ländern und
gründeten „The International Council of 13 Indigenous Grandmothers". Ihr Ziel, unsere bedrohte Welt zu retten. Der Dokumentarfilm folgt den Großmüttern über einen Zeitraum von vier Jahren.